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04.11.2004
Jeder Autofahrer hat ein
schlechtes Umweltgewissen.
Krebserregende Ruße und CO2-Ausstoß
abhängig von Öl- Multis und Ölmonopolen
Nutzung fossiler, bald verbrauchter Rohstoffe
Lagerung und Transport (lebens-)gefährlich
Stetig steigende Preise, Mineralölsteuer
aufwändige Herstellung
I n h a l t s v e r z e i c h n i s
Biodiesel als Alternative zum herkömmlichen Diesel
Ist das wirklich die Lösung?
Wo liegen die Vorteile, wo die Nachteile?
Oder ist reines Pflanzenöl besser ?
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Es besteht überwiegend aus Rapsöl welcher mit Methan
verestert wurde - Rapsmethylester (RME) genannt.
Das Methan wird aus Mineralöl gewonnen, ist also fossilen Ursprungs.
Biodiesel ist säurehaltig
Biodiesel ist giftig
Biodiesel wirkt hygroskopisch
die Produktion und Vermarktung wird in erheblichem Maße vom Staat gefördert
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Was ist Pflanzenöl oder "Pöl"?
Eigentlich
kommt in den Tank,
was man sonst auf den Salat kippen würde...
Pflanzenöl wird im einfachsten Fall gewonnen, indem ...
... die Pflanzensamen gemahlen, ...
... kalt gepresst und ...
... die Schwebstoffe später vom Öl durch Abschöpfen entfernt werden.
Es ist völlig natürlich und daher frei von Schwefel,
Schwermetallen und Radioaktivität.
Das hauptsächliche (und einzige!) Problem bei der Verwendung von Rapsöl ist der
große Unterschied der Viskosität, der nicht ignoriert werden kann.
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Im
Sommer ist das Fahren eines Pflanzenölbetriebenen Diesels jederzeit problemlos
möglich.
Nur in den kalten Jahreszeiten macht die hohe Viskosität technische Eingriffe
auf lange Sicht sinnvoller, weil das zähflüssigere Pflanzenöl nur schwer die
dünnen Schläuche passieren kann.
Aber auch ohne Umrüsten kann man Pflanzenöl im Winter fahren.
Indem man Diesel einfach beimischt, kann der Motor leichter starten und der
Sprit wird flüssiger.
Die Viskosität vom Pflanzenöl ist sehr stark von der Temperatur abhängig.
Mit ansteigender Temperatur nähert sich die Viskosität vom Pflanzenöl der vom
Diesel immer mehr an.
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Es
geht hierbei nur um die Erwärmung des Brennstoffs und seine Zündung.
Bei warmem Motor erwärmt das Kühlwasser den Kraftstoff über einen
zusätzlichen Wärmetauscher.
Bei kaltem Motor:
dickere Spritschläuche, Kraftstofffilter elektrisch aufgeheizt, Nachglühkerzen
(bis Zündtemperatur erreicht)
Also keine großen technischen Eingriffe!
Es gibt professionelle Umrüster, die auch eventuell wegfallende Garantien
übernehmen, z. B. Autoreparatur Micheal Schlinck in Gossersweiler-Stein.
weitere Umrüster, Entwickler, Pflanzenöl-Lieferanten
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Kalkulation einer Fahrzeugumrüstung auf Pflanzenöl-Betrieb
Beispiel: PKW, ca. 7,0 ltr./100km
Auto: Teile von Fa. Elsbett + Arbeitslohn + MwSt. | 1.490,00 € |
Tankreinigung, Pumpe, Schlauch+Pistole spez. f. PÖL (mit autom. Abschaltg.) | 250,00 € (=25% Anteil) |
Summe Umstellungskosten: | 1.740,00 € |
Verbrauch [Ltr. / km] |
Kosten [€ / Liter] |
Kosten [€ / km] |
Kraftstoff |
Kostenvorteil PÖL [€ / km] |
Amortisation Umbau nach km |
Bewertung
PÖL / Diesel Vor- und Nachteile |
|
0,0700 | 1,00 | 0,0700 | Diesel | + billiger + naturreines Öl + direkt vom Produzenten - weiterer Transportweg - höheres Risiko (Transport + Qualität) - höherer Zeitaufwand |
|||
0,0700 | 0,62 | ohne Garantie | 0,0434 *1) | Pflanzenöl |
0,0266 |
65.414 |
*1) Fahrtkosten nur für 40 km Konken <> Breitenbach - wg. Rückweg: 0,50 €/km = 0,02 €/ltr.
Verbrauch [Ltr. / km] |
Kosten [€ / Liter] |
Kosten [€ / km] |
Kraftstoff |
Kostenvorteil PÖL [€ / km] |
Amortisation Umbau nach km |
Bewertung
PÖL / Diesel Vor- und Nachteile |
|
0,0700 | 1,00 | 0,0700 | Diesel | + billiger + naturreines Öl + direkt vom Produzenten - weiterer Transportweg - höheres Risiko (Transport + Qualität) - höherer Zeitaufwand |
|||
0,0700 | 0,67 | ohne Garantie | 0,0469 *2) | Pflanzenöl |
0,0231 |
75.325 |
*2) Fahrtkosten für 200 km Stein <> Breitenbach - 0,35 €/km = 0,07 €/ltr.
Verbrauch [Ltr. / km] |
Kosten [€ / Liter] |
Kosten [€ / km] |
Kraftstoff |
Kostenvorteil PÖL [€ / km] |
Amortisation Umbau nach km |
Bewertung
PÖL / Diesel Vor- und Nachteile |
|
0,0700 | 1,00 | 0,0700 | Diesel | + zertifizierte
Qualität + Versicherung gegen Motorschäden + kürzerer Transportweg (nur 1/3) + geringerer Zeitaufwand - höherer Preis - evtl. höherer Verbrauch wg. Reinigungsverfahren - evtl. Öl auch aus anderen Regionen |
|||
0,0700 | 0,72 | mit Garantie | 0,0504 *3) | Pflanzenöl |
0,0196 |
88.776 |
*3) Fahrtkosten für 60 km Stein <> Freckenfeld - 0,35 €/km = 0,02 €/ltr.
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Oft
wird befürchtet, dass der Motor durch die Nutzung von Pflanzenöl geschädigt
werden könnte.
Es ist im Gegensatz zu Biodiesel reinstes Öl, das weder Maschinenteile noch
Schläuche angreift.
Es ist in jeder Hinsicht bedenkenlos und schmiert sogar die Einspritzpumpe !
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Gegenüberstellung von Treibstoffen
reines Pflanzenöl | RME = Biodiesel | Diesel | |
Vorteile | ausschließlich regional
hergestelltes Naturprodukt Herstellung für jedermann durchführbar Unproblematisch sowohl umwelt- als auch unfalltechnisch hohe Energiedichte, daher mehr PS für jeden Dieselmotor im Sommer sofort nutzbar echt billig (zur Zeit 65 Cent) Abgase duften nach Pommes |
Transport und Lagerung
unproblematischer preiswerter und umweltschonender Schonung begrenzter fossiler Rohstoffe größtenteils in der Region produziert CO2- Reduzierung |
flächendeckendes Tankstellennetz allgemeine Anerkennung |
Nachteile | (noch) kein flächendeckendes
Tankstellennetz durch Viskosität bei niedrigeren Temperaturen Startschwierigkeiten oder: technische Änderungen am Motor |
nur durch staatliche
Subventionen großflächiges Angebot möglich Methanol-Herstellung bisher noch an Erdöl- und -gas gekoppelt Chemische Eigenschaften (Brennpunkt, pH-Wert, usw.) nur auf spezielle Fahrzeugtypen zugelassen Gewässer gefährdender Stoff, giftig |
Erdölprodukt, d.h. fossiler
Energieträger, in spätestens 25 Jahren zu Ende aus ökologischer Sicht heute nicht mehr tragbar (CO2- Problem) Monopole diktieren Angebot, Preis und Leistung Herstellung, Transport und Lagerung unverantwortbar gefährlich Preise steigen stetig |
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Kriterium |
Pflanzenöle |
Biodiesel |
Lagerung & Transport: | völlig unproblematisch | höheres Risiko: leichter entflammbar, weniger umweltverträglich |
Umweltverträglichkeit: |
||
biol. Abbaubarkeit: | sehr rasch | verzögert |
Wassergefährdung: | keine (Stufe 0) | geringe (Stufe 1) |
Human-Toxizität: | i.d.R. ungiftig, gutes Speiseöl | wegen Umesterung ungenießbar, giftig |
Stoffkreisläufe: | leicht zu schließen | nur aufwändig zu realisieren |
Sozialverträglichkeit: |
||
Strategie: | dezentral, klein | zentral, groß |
Logistik: | einfach | komplexer |
Transportwege: | kurz | länger |
Regionale Wertschöpfung: | hoch | geringer |
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4
Familien aus der Südpfalz schließen sich zu einer Tankstellengemeinschaft
zusammen.
Sie finanzieren im Keller einer Familie einen Öltank mit Zapfanlage und
Messeinrichtung: 2.000 Euro.
Sie kaufen sich das Öl beim Bauern für 63,6 Cent je Liter und transportieren es
selbst mit PKW- Anhänger zur eigenen Tankstelle.
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Ist
ein Öllieferant gefunden, gibt es keinen Haken mehr !
Denn:
Die Herstellung, die Lagerung und der Transport ist 100% sicher für Mensch und Natur
es entsteht kein Müll - alles wird verwertet
das Tanken ist billig, einfach und CO2- neutral
regionale Betriebe bieten dezentrale Versorgung
keinen Schaden, sondern mehr PS für‘s Auto
Also: Das Auto hat nur Vorteile... und der Besitzer ebenso !
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100 % biologisch abbaubar
kein Gewässer gefährdender Stoff, daher überall ohne Auflagen nutzbar
Keine schädlichen Ölteppiche bei Tankerkatastrophen
Exportprodukt für Drittweltländer
kein Grund für Kriege um Rohstoffe
die Wertschöpfung bleibt in der Region
Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen
der Landwirt als Energiewirt; der Ölscheich der Zukunft
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WARUM IST "PÖL" NOCH IMMER NICHT PUBLIK?
Die Verwendung von einfachem Pflanzenöl ist von vielen unbegründeten Vorurteilen behaftet.
Heute, angesichts steigender Kraftstoffpreise und unter dem
Aspekt des Umweltschutzes bieten sich zunehmend Kraftstoffe wie Pflanzenöl als
günstige und umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Dieselkraftstoff
an.
Die Idee, reines natürliches Pflanzenöl als Kraftstoff für Dieselmotoren zu
verwenden, ist so alt wie der Dieselmotor selbst.
- Denn dieser wurde als Pflanzenölmotor erfunden!
Quelle: BUND Südpfalz
Gestaltung und Animation der Power-Point-Präsentation, nach der diese
Internetseite gestaltet wurde:
Jana Förste und Markus Löhf, Freiwilliges Ökologisches Jahr 2003/2004
Fachliche Begleitung: Armin Osterheld
Aufbereitung fürs Internet: Reinhold Siener
Weiterverbreitung dieser Internetseite ausdrücklich erwünscht!
Kontaktadresse: BUND Regionalbüro Pfalz
oder senden Sie uns ein E-Mail:
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